Heviz im Ungarn-Lexikon

In Héviz und der nahen Umgebung hinterließen alle Völker, die hier einmal gelebt haben, ihre deutlichen Spuren. Im Jahre 2001 fand man bei archäologischen Ausgrabungen außergewöhnliche Ergebnisse im Egregyer Stadtteil von Héviz. Damit konnte man beweisen, dass dieses Gebiet durch sieben Jahrtausende, von der Mittelsteinzeit bis zur Zeit der Karolinger ständig bewohnt war. Eine aus der frühen Kaiserzeit stammende, römische Villa mit Korridor, dessen Grundfläche fast 1000 Quadratmeter ausmacht und auch Zentralheizung hatte, war der bedeutendste Fund. Die meisten der Gebäudereste stehen heute zur Besichtigung offen. In den Jahrhunderten des frühen Mittelalters entstanden in dieser Umgebung sehr viele Dörfer, mit den Namen Páh oder Szentandrás-páh. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Hévíz in einer Urkunde vom 28. März 1328. In der Urkunde wurde das Veszprémer Kapitel den Gyimeser Burgherren Pál Magyar in seinen Besitz mit dem Namen Szentandrás-páh registriert. Hévíz bedeutet "Fluss, warme Quelle", was auf die Heilkraft des Thermalsees zurückgeführt wird. Im 17. Jahrhundert wurde das Heilwasser im Schilf und Schlamm des Moores vom Volk der Umgebung zum Baden benutzt. Die Quellen machten das Hévízer Tal weltweit bekannt, was bis heute der Fall ist. Im 18. Jahrhundert entstand das Hévízbad und zum Ende des Jahrhunderts wurde der Hévízer See in einigen Landkarten erfasst. Später wurde der Begriff Héviz ausschließlich für den See benutzt und erst viel später wurde er auch der Name der Stadt, die sich rund um den See gebildet hatte. Im Druck der deutschsprachigen Arbeit von Károly Gottlieb Windisch ("Geographie des ungarischen Königreichs" erschien Héviz erstmals. Zum Ende des 18. Jahrhunderts war die Gegend vor allem wegen der vielen Mühlen bekannt und erst im letzten Jahrzehnt des Jahrhunderts wurde die Nutzung des Heilwassers in den Vordergrund gestellt. Die Wiederentdeckung und der Ausbau des Bades geht auf den Grafen György Festetics zurück.

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