Bildungspolitik im Ungarn-Lexikon
Durch den Beitritt Ungarns zur EU kam es auch im Bereich von Kultur und Bildung zu einer Neuorientierung. Hierbei hat es sich die ungarische Bildungspolitik zum Ziel gesetzt, das Niveau der schulischen und universitären Ausbildung weiter zu erhöhen, damit die Wettbewerbsfähigkeit von Ungarn gesteigert werden kann. Daher hat sich in den letzten Jahren das Hochschulsystem, durch die Zusammenlegung zu größeren, effizient und interdisziplinär arbeitenden Einrichtungen, sehr verändert. Zudem werden die Anforderungen des Bologna-Prozesses intensiv diskutiert und umgesetzt. Auch die Schulpolitik hat sich seit dem EU-Beitritt sehr verändert. So wurde ein neuer nationaler Rahmenlehrplan und ein Zentral-Abitur eingeführt. Des weiteren wurde die Hochschulaufnahmeprüfung abgeschafft und die Schulen wurden modernisiert oder neu erbaut und zeitgemäß ausgestattet. Zudem wurde ein Weltsprachenprogramm aufgelegt, damit die Bevölkerung ihre Fremdsprachenkenntnisse erhöhen kann. Dieses Programm hat zur Einführung neuer Vorbereitungsklassen mit intensivem Fremdsprachenunterricht geführt. In den letzten Jahren gab es auch in der Kulturpolitik eine beachtliche Öffnung gegenüber modernen Strömungen in allen Kulturbereichen. Unter dem Titel „ungarischer Akzent" veranstaltete die ungarische Regierung ein Kulturjahr in Deutschland, das am 9. März 2006 eröffnet wurde und mit Unterbrechungen bis Herbst 2007 andauerte. Dies war eine sehr medienwirksame Kampagne, die auf Ungarn aufmerksam machte. Neben diesen Aspekten wurde auch sämtliche Museen und Bibliotheken modernisiert, wobei die Umbau- und Restaurationsarbeiten teilweise noch bis heute anhalten und auch in den nächsten Jahren nicht beendet sein werden. Die ungarische Kultur- und Bildungspolitik macht sich besonders durch die Förderung der ungarischsprachigen Bevölkerung in den Nachbarländern bemerkbar.
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