Naturschutzgebiete im Ungarn-Lexikon
Budapest ist eine sehr lebendige Stadt, mit vielen beeindruckenden Bauwerken, Museen und Einkaufsmöglichkeiten. Besonders hervorzuheben ist hier das Nachtleben, mit seinen unzähligen Bars, Clubs und Diskotheken. Allerdings hat Budapest auch sehr viel Grünflächen zu bieten, wie auf der Pest-Seite das Stadtwäldchen. Dies ist ein beliebtes Ziel für Familienausflüge und beherbergt das Museum der Bildenden Künste, die Kunsthalle, das Millenniumsdenkmal, die Burg Vajdahunyad, einen Zoo, einen Vergnügungspark, ein Zirkus, das Széchenyi-Bad, das Verkehrsmuseum und die Petõfi-Halle. Nordwestlich von Budapest befindet sich das Budaer Gebirge, dass mit seinen 400 bis 500 Meter hohen Bergen als ein sehr beliebtes Ausflugziel für Wanderer und Naturfreunde gilt. Durch die von Wäldern und Wiesen beherrschende Landschaftaft führen markierte Wanderwege und auch Radfahren ist in dieser Gegend ein herrliches Naturerlebnis. Des weiteren kann man hier eine Fahrt mit der Zahnradbahn oder der Kleinbahn unternehmen. Letztere wird auf der Strecke ab Széchenyi- Berg über den János-Berg bis zum Hûvösvölgy von Kindern betrieben, nur der Lokführer ist ein Erwachsener. Mit einem Sessellift kann man einen angenehmen Aufstieg auf den János- Berg genießen und sich von der zauberhaften Aussicht auf Budapest verwöhnen lassen. Kaum zu glauben, aber in einer Großstadt mit mehr als zwei Millionen Einwohnern erstreckt sich auf 30 Hektar ein Naturschutzgebiet, das „Sas-Berg": Neben der typischen Dolomitflore sind hier viele typische Pflanzenarten des Mittelmeerraumes und der russischen Steppen zu finden. Gestattet ist ein Besuch im Naturschutzgebiet allerdings nur in Begleitung eines Fremdenführers. Neben den vielen Pflanzenraritäten gibt es auch viele geschützte Tierarten in diesem Naturschutzgebiet, wie die an Felsen vorkommenden heimische Röhrenspinne, die vier schwarze Punkte an ihrem roten Hinterleib trägt. Ebenfalls sehr selten ist die Pannon Eidechse, die zwar Füße hat, sich jedoch schlangenartig fortbewegt.
Naturschutzgebiete am Balaton
Der Plattensee ist die meist besuchte Region in Ungarn und bietet für einen Strandurlaub alles was dazu gehört. Allerdings wird auch auf den Naturschutz sehr geachtet und so gibt es hier viele Naturschutzgebiete, in denen man sehr viele seltene Pflanzen, Tiere und geologische Formationen, die unter Naturschutz stehen, bestaunen kann. Diese Tier- und Pflanzenwelt wird im Nationalpark Balaton-Oberland gehegt und gepflegt. Dieser Nationalpark besteht seit 1997 und umfasst ein 56.000 Hektar großes Gebiet. Hier ist die Landschaft sehr vielfältig, was sich aus den Tätigkeiten des aktiven Vulkanismus so ergeben hat. Weit über die Grenzen von Ungarn bekannt sind die Steinmeere des Kaler-Beckens. Des weiteren sind auch die versteinerten Überreste des Pannonischen Meeres im Nationalpark von weltweiter Bedeutung. Ein interessantes Vogelreservat und Büffelreservat befindet sich im Sumpfgebiet des Kleinen Plattensee. Die Sumpfwelt des Kleinen Plattensees ist seit mehr als 2000 Jahren ein natürlicher biologischer Filter. Allerdings wurde dieser Filter zu Anfang des 19. Jahrhunderts durch Vertorfung und zahlreiche menschliche Eingriffe in Mitleidenschaft gezogen. In der Folge verschwanden viele Teile des alten Plattensees und das Sumpfgebiet verlor seine natürliche Reinigungsfunktion. Die Qualität des Wassers im Plattensee litt sehr darunter, sodass es im Sommer des Jahres 1966 zu einer Blaualgenblüte kam. Dies war der Ausgangspunkt für viele Veränderungen und es entstanden Nationalparks und Naturschutzgebiete, die staatlich mit finanziellen Mitteln sehr unterstützt wurden. Das Gebiet rund um den Plattensee ist heute ein einmaliges Areal mit einer kristallklaren Luft und einer umfangreichen Flora und Fauna. In den moorigen Feuchtbiotopen leben mehr als 270 Vogelarten sowie sehr streng geschützte Fisch-, Pflanzen- und Reptilienarten. Im Jahre 1979 wurde der Kleine Plattensee in die Ramsar-Konvention zum Schutz von international bedeutenden Feuchtgebieten aufgenommen. Seitdem darf dieses Naturschutzgebiet nur in fachlicher Beleitung betreten werden, während man die Krähenburg-Insel sowie das Büffelreservat frei besuchen kann.
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